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colloquia - [ 11.06.2007 (11.00) ]


"Zum Einsatz von Hintergrundwissen und Inferenz bei praktischen Problemen der Sprachverarbeitung"


Sprecher: Professor Dr. Günther Görz, Universität Erlangen-Nürnberg

Abstract (by author):

Spätestens seit unser Mitarbeit im bmbf-Verbundprojekt EMBASSI bilden
Dialogsysteme zur Assistenz bei der Bedienung technischer Geräte einen
Arbeitsschwerpunkt an unserem Lehrstuhl.  Die für EMBASSI entwickelten
Module zur linguistischen Analyse der gesprochenen Eingaben, zum
Dialogmanagement und der Generierung sprachlicher Ausgaben sind die
hauptsächlichen Komponenten eines Baukastens für rationale
Dialogsysteme, CONALD, dessen Entwurf sich durch eine durchgängig
pragmatische Orientierung und die konsequente Realisierung einer
plan-basierten Vorgehensweise auszeichnet.  Dabei wird der im
praktischen Syllogismus hypostasierte Auswahloperator für Aktionen,
die zur Erfüllung der Benutzerziele beitragen, durch Planoperatoren
implementiert.  Im Kern des Dialogsystems arbeitet der Dialogmanager,
der die sprachlichen Aktionen plant, eng mit einer
Applikationskomponente zusammen, der die Planung der Aktionen in der
Anwendung obliegt.  Dies wird dadurch möglich, dass sich beide
derselben, in eine formale Referenzontologie eingebettete ---
beschreibungslogisch formulierte --- Domänenontologie bedienen.  Da
die Domänenkonzepte über eine spezielle Rolle mit den lexikalischen
Konzepten des auf WordNet aufbauenden Lexikons verbunden sind, können
die in der linguistischen Analyse aufgebauten semantischen
Repräsentationen (Diskursrepräsentationsstrukturen) direkt in
domänenspezifische umgebildet werden.  Dabei erforderliche semantische
Auswertungen werden mit Hilfe der Antwortmengenprogrammierung (ASP)
vorgenommen, wie am Beispiel der generalisierten Quantoren gezeigt
wird.  Eine besondere Form der Assistenz, die Beratung bei der Auswahl
von Fernsehsendungen, ist Thema einer in der Folge von EMBASSI
durchgeführten Industriekooperation.  Die Empfehlungen resultieren aus
einer mit Techniken des Textmining durchgeführten Analyse von Texten
aus dem "Electronic Program Guide", wonach Sendungen anhand der aus
dem Benutzerziel entnommenen emotionalen Kriterien mithilfe des
Dornseiff-Thesaurus klassifiziert werden.  Formale Ontologien und
Textmining bilden technischerseits eine Brücke zu unserem zweiten
Projektbereich mit Arbeiten zur Dokumentation des Kulturerbes, in dem
wir mit dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg kooperieren.  In
diesem Fall dient das ISO-standardisierte CIDOC Conceptual Reference
Model als Referenzontologie.  Sein Anspruch ist, Interoperabilität
zwischen heterogenen Dokumentationsschemata durch eine konsequente
Handlungs- und Ereignismodellierung zu erreichen. Anhand eines
virulenten Problems der Dokumentation, der Modellierung und
Verarbeitung von generischen Konzepten und Standardannahmen, wird ein
Lösungsvorschlag mithilfe der Antwortmengenprogrammierung vorgestellt.


Bibliographisches zu dem Referenten/Referentin finden Sie unter:

http://www8.informatik.uni-erlangen.de/IMMD8/staff/Goerz/goerz.html




Ort:

Carl-Bosch-Auditorium des Studios der Villa Bosch, 69118 Heidelberg, Schloss-Wolfsbrunnenweg 33 (Eingang Studio - ca. 100 m vom Eingang zur Villa Bosch entfernt, auf der Talseite des Schloss-Wolfsbrunnenweges; Näheres zur Anfahrt siehe unter www.studio.villa-bosch.de.

Parken:

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