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Die ältesten erhaltenen Datenspeicher sind mit
Kerben versehene Knochen oder Hölzer. Sie sind seit der
Altsteinzeit nachweisbar (30.000 v. Chr.).
Der sogenannte "Ishangoknochen" ist mindestens 11.000
Jahre alt. Dabei handelt es sich um einen mit Kerben versehenen Knochen
aus Zentralafrika. Wozu die Kerben auf seiner Oberfläche genau
gedient haben, ist bis heute nicht bekannt, zweifelsohne steckt aber
ein mathematischer Sinn hinter der Anordnung, weshalb auch von einem
prähistorischen Rechenstab gesprochen wird.
Die Kerbhölzer dienten außerdem als
Zählhilfe. Doppelhölzer, d. h. aus zwei passgenauen
Holzteilen bestehende Kerbhölzer, waren auch Belege für noch
zu zahlende oder schon gezahlte Schulden. Solange die Schulden nicht
gezahlt waren, hatte man „noch etwas auf dem Kerbholz“.
Mit Kerbhölzern arbeitete man seit Jahrtausenden
und bis ins 19. Jahrhundert arbeitete selbst die Bank von England mit
diesen Utensilien. Wahrscheinlich haben sich auch bspw. die
römischen Zahlen aus diesem Kerbsystem heraus entwickelt.
Bis in die Renaissance war die Fähigkeit zu
zählen bei den meisten Menschen kaum ausgebildet. Es gab deshalb
auch im religiösen Bereich Gebetsschnüre als Zählhilfen.
Jede Perle der Schnur entsprach einem Gebet. Die bekannteste
Gebetsschnur in Europa ist der Rosenkranz, mit dessen Hilfe man die zu
betenden Ave-Marias in der katholischen Marienandacht zählt.
Alle hier
beschriebenen Hilfsmittel dienten lediglich dem Zählen,
mathematische Berechnungen im eigentlichen Sinn waren damit nicht
möglich.
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