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Das Wissen um die Berechnung von Sternenpositionen wurde auch bei
der Landvermessung verwertet und führte zur Entwicklung weiterer
Messgeräte, wie etwa dem Quadranten oder dem Graphometer.
Gleichzeitig kamen verbesserte Zeichengeräte wie Zirkel, Winkelmesser,
Lineale und Pantographen zum Einsatz. Im frühen 19. Jahrhundert
wurde das Planimeter entwickelt, ein analoges, mit einem Stift versehenes
Flächenmessgerät, mit dem man Flächen durch Umfahren
des Flächeninhaltes auf Karten oder Plänen berechnen konnte.
Zirkel waren bereits bei den Griechen und Römern in Verwendung,
wie unter anderem Ausgrabungen aus dem italienischen Pompeji belegen.
In Mitteleuropa findet man zahlreiche Abbildungen von Zirkeln in
den Geometriebüchern des 16. Jahrhunderts. Ende des 18. Jahrhunderts
kam es zu einer ersten Blüte der handwerklichen Zirkelherstellung
in Augsburg, London und Paris. Ein Jahrhundert später setzte
die industrielle Fertigung in Deutschland mit großem Erfolg
ein. Die bekanntesten Hersteller waren die Bayerische Reißzeugfabrik
in Nürnberg, Haff in Pfronten und Riefler in Nesselwang.
Reduktions- oder Proportionalzirkel bestehen aus zwei nach unten
spitz zulaufenden Stäben, die durch eine bewegliche Schraube
miteinander verbunden sind. Sie werden für die maßstabsgerechte
Vergrößerung oder Verkleinerung von Strecken eingesetzt.
In Mitteleuropa waren Reduktionszirkel nachweislich seit Mitte des
16. Jahrhunderts im Einsatz. Sie verloren durch die Verbreitung
des Rechenschiebers Ende des 19. Jahrhunderts ihre Bedeutung.
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